Glücklich sein

Glücklich sein

Glückseritis

Die Suche nach Glück

Die Suche nach Glück ist so alt wie die Menschheit. Sie ist wahrscheinlich unsere größter Motor und unser größter Antrieb. Die Suche nach Glück bringt bahnbrechende Erfindungen hervor, lässt uns zum Mond und bald zum Mars fliegen, die möchten Berge erklimmen oder in den Magellangraben abtauchen. Unsere Suche nach Glück lasst zu, dass wie aus uns heraus wachsen, nur um diesen Funken, den Geschmack, das Gefühl von Glück zu erleben.

Alle wollen Glück haben und Leid vermeiden. Im „World Happiness Report“ wird versucht eine Rangfolge der glücklichsten Länder der Welt zu erteilen. In Bhutan gibt es den Begriff des Bruttoinlandsglücks anstelle von Bruttosozialprodukt, hier ist Glück Staatsangelegenheit. Und sogar in der Präambel der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 ist das unabdingbare Glück eines jeden Menschen festgelegt.

Wir können dieses äußere Glück nicht festhalten, nicht konservieren, einzig eine Erinnerung an diesen Zustand bleibt. Es ist vergänglich und nicht von Dauer. Auch wenn den Meisten von uns klar ist, dass die Suche nach Glück im Außen unbefriedigend ist und uns nicht Dauerhaft glücklich mach, tun wir es trotzdem, wieder und immer wieder.

Glück aus neurobiologischer Sicht

Glück entsteht im neuronalen Belohnungssystem im Gehirn. Werden elementare Lebensbedürfnisse wie essen, trinken, schlafen, Sex befriedigt, stellen sich Glücksgefühle ein. Ebenso durch den Kick auf der Achterbahn, beim sehr schnellen Autofahren oder bei Extremsport, um nur einige Beispiele zu nennen. Unser Gehirn sorgt durch die Ausschüttung von Botenstoffen für Glücksgefühle. Wir fühlen uns wohl, sind zufrieden und glücklich. Wir handeln also weiter und sind auf der Suche nach der nächsten neuronalen Belohnung.

Wer einmal Glück erlebt hat, der will mehr davon. Im schlimmsten Fall kann eine Sucht entstehen, z.B. Kaufsucht, Spielsucht, Trinksucht, Esssucht, Sucht nach noch höher, noch schneller, noch weiter als bisher. Meist spielt sich diese Sehnsucht nach Glück im Außen statt, also getrennt von unserem Inneren. Wenn ich diesen Beruf, Partner oder Partnerin, diese Wohnung, dieses Auto oder dieses Smartphone besitze – ja dann, dann bin ich glücklich. Und wenn ich gekündigt werde, das Auto den ersten Kratzer hat, der Partner oder Partnerin gegangen oder gestorben ist – dann ist das Glück vorbei.

Dopamin, der „Botenstoff des Glücks“ ist verantwortlich für unser Glücksempfinden. es wird immer dann ausgeschüttet, wenn du Dinge tust, die dich glücklich machen. Dopamin sorgt wiederum für die Ausschüttung des „Wohlfühlhormons“ Serotonin, ebenfalls als Belohnung für positive Ereignissen. Das „Bindungshormon“ Oxytocin spielt für unser Zusammenleben eine zentrale Rolle. Es stärkt die Bindung zu unseren Kindern und Partnern, fördert unsere soziale Kompetenz und Empathie.

Die eigentliche Aufgabe unseres Gehirns ist Gefahren zu erkennen und zu überleben. Wessen Gehirn auf Gefahren schnell sieht und reagiert ist eindeutig im Vorteil und sichert dessen Überleben. Auch wenn wir heute vor keinem „Säbelzahntiger“ mehr davonrennen müssen, funktioniert unser Gehirn nach dem gleichen Schema wie bei unseren Vorfahren. Fährt dir der Bus vor der Nase weg, kommt Ärger hoch. Fällt die erhoffte Gehaltserhöhung aus, sind wir enttäuscht. Bist du irgendwo alleine im Dunkeln unterwegs und hörst dir unbekannte Geräusche, bist du sofort in Alarmbereitschaft mit Herzklopfen und Angst. Der Überlebensmodus unseres Gehirn führt zu einer intensiveren Wahrnehmung der negativen Gefühle Angst, Wut, Trauer. Negative Gefühle werden also von Natur aus stärker empfunden als Positive, wie Liebe, Freude, Dankbarkeit und Glück.

Den eigenen Gkücksmotor anwerfen

Wie kannst du also dafür sorgen das Glück jenseits von äußeren Begebenheiten zu finden? Wie findest das Glück, das bereits in dir drin ist? Wie kannst du selber für dich sorgen um glücklich zu sein?

Für sich selbst sorgen

Stell dir vor, du kann dein Glück selbst produzieren, unabhängig von allem anderen. Natürlich ist es schön von anderen gemocht, gebraucht, gelobt oder gefragt zu werden. Ich selber mag das auch sehr. Vielleicht machst du klar, dass die Anderen nicht für dein Glück verantwortlich sind, sondern nur du alleine. Also nimm dein Leben selbst in die Hand und sorge für dich, damit es dir gut geht.

  • Ernährung, die dir gut tut
  • eigene Ziele setzen und umsetzen
  • Dinge verändern, mit denen du unzufrieden bist
  • sich selbst verwöhnen

Gewohnheiten kennen lernen

Wir alle sind „Gewohnheitstiere“ und am liebsten mögen wir eine Welt der Stabilität und dass sich so wenig wie möglich verändert. Nur gibt es ohne Veränderung auch keine Entwicklung. Und stell die mal vor, es läuft gerade so richtig schlecht und es gibt keine Veränderung, dieser Zustand bleibt einfach wie in einer Sackgasse oder in dem Spielfilm „Und stetig grüßt das Murmeltier“. So will auch keiner leben.

Also lerne dich und deine Gewohnheiten kennen.  Mit welcher kleinen Gewohnheit könntest du starten und sie entweder ändern oder sogar sein lassen? Begib dich auf die Suche nach diesen kleinen Möglichkeiten der Veränderungen und schau was passiert. Mag sein, dass dies nicht beim ersten Mal klappt, einfach weiter versuchen und beobachten. Mit winzig kleinen Schritten deine Welt verändern, etwas Neues beginnen.

Bedürfnisse wahrnehmen

Versuche einmal deine eigene Bedürfnisse zu stillen, bevor du dich um Andere kümmerst. Viele sind nach der Aussage „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ erzogen worden. Du darfst dieses Modell gerne einmal umkehren oder neu erfinden. Achtsame Selbstfürsorge hat jederzeit in deinem Alltag Platz. Schau dir mal meine Liste über Achtsamkeit im Alltag an, da gibt jede Menge Möglichkeiten für kleine Achtsamkeitspausen und Selbstfürsorge.

Dinge unternehmen, die dich glücklich machen

Überlege einmal welche Dinge oder Tätigkeiten dich ausfüllen oder ausgefüllt haben. verbinde dich in deiner Erinnerung mit der Emotion, die du dabei gemacht hast. was spürst du, was du nimmst du wahr? Mach dir davon eine Liste und hänge diese Liste als Erinnerung an einen Ort in deiner Wohnung, wo du oft dran vorbei kommst. Vielleicht magst du die ein- oder andere Aktivität wiederholen. Es mag sein, dass du inzwischen daran keinen Spaß mehr hast, dann bist du dir darüber im Klaren, dann probiere etwas Neues aus. Nur Mut!

Glaubenssätze

Je öfter wir uns selber Sätze sagen wie „Ich bin nicht gut genug“, „Keiner mag mich“, Ich kann das nicht“, „Ich bekomme nichts hin“, Keiner liebt mich“ desto größer wird ihre Bedeutung, desto wahrscheinlicher wird es, dass wir die Welt auch so erleben. Wir senden solche Signale nach draußen aus und wundern uns, dass unsere Mitwelt dementsprechend reagiert, wie die selbsterfüllende Prophezeiung. Wer einen Kaktussen einpflanzt darf keine duftende Rose erwarten.

Also warum nicht einmal diese Glaubenssätze bewusst umkehren:

  • Ich bekomme das hin
  • Ich bin beliebt
  • Ich kann das
  • jemand liebt mich, ich liebe mich

Beziehungspflege

Du bist nicht allein auf der Welt, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Sicherlich gibt es für Jederfrau und Jedermann einen Freund oder eine Freundin auf den oder die du dich verlassen kannst. Also greife zum Telefon und rufe an und verabrede dich. Beziehungen wollen gepflegt werden.

Stopp

Schalte aktiv dein negatives Kopfkino aus und sage dir aktiv „STOPP“ oder „HALT“. Lenke deine Gedanken bewusst auf das, was funktioniert, erinnere dich daran und verbinde dich mit den dabei gefühlten Emotionen. Unser Gehirn kann nicht unterscheiden ob wir etwas tatsächlich erleben oder ob wir das denken. Und genau das kannst du dir zu Nutze machen, indem du deine Gedanken bewußt auf positive Ereignisse, Situationen oder Begegnungen ausrichtest.

Mitfreude

Es gibt kaum etwas schöneres wie Mitfreude. Das ist ein aktiver Gegenmittel zu Neid und Missgunst. Ehrliche Mitfreuende entspringt direkt in unserem Herzen und breitet sich von daraus aus. Du wirst immer wieder auf Leute treffen, die etwas besser können, die mehr Geld verdienen usw. und vielleicht kennst du diesen Drang sich mit Allem und Jeden zu vergleichen. Es kann passieren, dass man sich dann ganz klein und unbedeutend fühlt. Dann versuche mal, die Situation anders zu betrachten und freue dich über die Erfolge der Anderen.

Glückseritis

Also gib deinem Leben eine neue Richtung und stecke dich selbst mit dem Glücksvirus an. Du wirst schnell merken, wie und was sich verändert. Ganz bewusst vom Negativen zum Positiven wechseln, in den kleinen Dingen großartige Möglichkeiten sicher und finden. Dankbar sein für das was funktioniert und sich mitfreuen wenn etwas bei anderen gut läuft. Irgendwann läuft dann dein Glücksmotor von ganz alleine.

Ich freue mich jetzt schon auf dein neues glückliches Sein.

Herzlichst, deine Birgit

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2 Kommentare
  • Uli Pauer
    Posted at 19:58h, 01 Oktober Antworten

    Ich liebe diesen Satz: „Stell dir vor, du kann dein Glück selbst produzieren“ … das motiviert mich gerade sehr.

    • Birgit Buchmayer
      Posted at 09:16h, 02 Oktober Antworten

      Liebe Uli, vielen Dank 🙏. Wenn immer mehr ihr eigener Glücksproduzent werden, haben wir bald eine bessere Welt. Das wäre so schön. Lieben Gruß, Birgit

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