11 Okt Wie kann ich täglich meine Gesundheit stärken
Als Apothekerin, Achtsamkeitstrainerin, Coach u.v.m. beschäftige ich mich mit dem Thema Gesundheit gefühlt schon immer. Gesundheit, körperlich oder psychisch liegt mir sehr am Herzen. Große Freude bereitet es mir, wenn ich in meinem Apothekenalltag, in meinen Achtsamkeitskursen oder auch in Gesprächen anderen Menschen etwas zu einer gesünderen Lebensweise vermitteln kann. Jeder kann ganz viel selber für seine Gesundheit tun, am Besten täglich.
Deshalb habe ich zu einer Blogparade aufgerufen: Einfach Gesund! Was tust du täglich für deine Gesundheit?
Gesundheit, Versuch einer Definition
Für den Begriff Gesundheit gibt es keine einheitliche Definition. Gibt man den Begriff „Gesundheit“ bei Google ein, erscheinen ungefähr 202.000.000 Ergebnisse. Gesundheit ist demnach ein Thema, welches von allgemein großem Interesse ist. In der Präambel der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation WHO von1948 wird Gesundheit wie folgt umschrieben: „Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Das Erreichen des höchstmöglichen Gesundheitsniveaus ist eines der Grundrechte jedes Menschen, ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung“.
Was bedeutet Gesundheit nun für mich?
Gesundheit hat für mich ganz viel mit Eigenverantwortung, Freiheit, Selbstfürsorge und Vorsorge zu tun. Im besten Fall entscheide ich selber was mir gut tut und was nicht. Gesundheit ist für mich körperliches und mentales Wohlbefinden. Um das zu erreichen und zu erhalten ist es für mich wichtig, immer wieder nach mir zu schauen, Zeit für mich zu nehmen und Gewohnheiten zu hinterfragen. Und ich stelle mir die Frage im Falle einer Krankheit, wie es dazu kommen konnte, was mein Eigenanteil daran ist und was ich benötige, um wieder gesund zu werden.
„Gesundheit ist der größte Besitz. Zufriedenheit ist der größte Schatz. Selbstvertrauen ist der größte Freund“. Laotse
Ohne Gesundheit, körperlich und psychisch ist das Leben meist Leiden. So kann ich zufrieden sein mit den vielen Möglichkeiten, die hier in Deutschland angeboten werden in Bezug auf Gesundheit. Ich habe freie Arztwahl, es gibt Medikamente (ja, auch trotz Lieferengpässen), die meisten werden von den Krankenkassen finanziert. Ich darf mir den Freund Selbstvertrauen zur Hilfe holen, darf auf die Selbstheilungskräfte meines Körpers und meines Geistes setzen. Ich möchte das Zitat von Laotse um den Begriff der Dankbarkeit ergänzen. Ich bin dankbar in einem Land mit einem funktionierenden Gesundheitssystem leben zu dürfen, auch wenn es sicherlich Verbesserungsoptionen geben könnte.
Ich erlebe immer wieder, dass Menschen im Falle einer Krankheit hilflos sind. Oft wissen sie nicht oder nicht mehr, wie sie sich mit einfachen Dingen selber helfen können. Oft wird auch nicht verstanden, dass man sich selbst krank macht. Ich trage zum Beispiel selber die Verantwortung für Bewegungsmangel, Übergewicht, Medienkonsum, Stress, Glaubenssätze, Ernährung, usw.. Daraus entstehen gerade in der heutigen Zeit viele Krankheiten.
Wie stärke ich täglich meine Gesundheit?
Ausreichend Trinken
Abends koche ich mir Wasser, befülle eine Thermoskanne und stelle sie mit einer großen Tasse zusammen auf die Kommode gegenüber des Badezimmers. So beginne ich den Tag mit einer Tasse heißem Wasser. Eigentlich trinke ich den gesamten Tag nur heißes Wasser, manchmal mit ein wenig Ingwer drin. Zum Mittagessen gönne ich mir einen schwarzen Kaffee und ganz selten am Abend ein Glas Wein.
Ernährung
Ich versuche, drei warme Mahlzeiten zu essen. Ja, richtig, ich starte schon zum Frühstück mit einem warmen Porridge. Fleisch und verarbeitete Lebensmittel versuche ich zu reduzieren, ebenso meinen Zuckerkonsum. Das klappt mal so mal so, da ich schon gerne Süßes und vor allem Eis liebe. Am Besten geht es mir, wenn ich auf mein Hungergefühl höre und dann esse, wenn ich auch wirklich Hunger habe und nicht so viel zwischendurch snacke.
Atem – Pausen
Ungefähr alle zwei Stunden mache ich eine bewusste Pause, manchmal nur ein paar Minuten lang. Da, wo ich gerade bin, richte ich meine Aufmerksamkeit auf meine Füße und spüre den Kontakt mit dem Boden. Dazu atme ich bewusst ganz langsam ein und aus. In anstrengenden oder stressigen Situationen kann ich mich so schnell wieder erden, beruhigen und meine Gedanken sortieren. Im Sinne der Selbstfürsorge schaffe ich so für mich kleine „Ruheinseln“.
Meditation
Einmal am Tag meditiere ich für mindestens 20-30 Minuten, manchmal am Morgen, manchmal am Abend. Meditation ist ein Geschenk an den Geist. Ich richte mich aus auf mein Meditationsobjekt, wie zum Beispiel den Atem. Ich spüre den Atem an meine Nase kommen und gehen, ich nehme die Ausdehnung und das Zusammenziehen des Brustkorbs wahr, ich registriere die Regelmäßigkeit oder Unregelmäßigkeit des Atems. Der Atem kommt und geht, keine Wertung, keine Veränderung, einfach da sein und atmen. Natürlich sind auch Gedanken, Ideen, Vorstellungen und vieles mehr dabei. Das darf auch sein. Sobald ich dies bemerke, meditiere ich einfach weiter und beobachte wertfrei die Atemung.
Bewegung
Jeden Tag raus in die Natur, in den Wald, zu Fuß oder mit dem Rad! Sich in der Natur zu bewegen hat für mich ein enormes Gesundheitspotential. Schon 15 Minuten Spazierengehen im Wald oder Park reguliert die Atmung, senkt Blutdruck und Herzfrequenz, reduziert Stress und vermindert Stresshormone im Blut. Ein Bad im Wald oder Waldbaden stärkt das Immunsystem. Forscher vermuten, dass bestimmte Botenstoffe der Bäume, sogenannte Terpene, dafür verantwortlich sind. Und auch die Bewegung oder der Sport sorgt dafür, dass Stresshormone besser und schneller abgebaut werden können.
Offline gehen
Jeden Tag ein Zeit einplanen, wo ich nicht zu erreichen bin, wo ich keine Mails abrufe, nicht am PC sitze oder mit dem Handy spiele.
Dankbarkeitstagebuch führen
Wofür bin ich heute dankbar? Was habe ich heute Gutes für mich getan? Was war heute mein schönstes Erlebnis? Dadurch fokussiere ich mich auf die schönen, erfolgreichen und gelungenen Dinge des Tages und stelle diese in den Vordergrund.
Wellness für den Körper
Eine abendliche Fußmassage mit Sesamöl sorgt bei mir für gut durchblutete, warme Füße und fördert das Einschlafen.
Schlaf
Sieben bis acht Stunden Schlaf sind für mich optimal, besonders wichtig ist mir der Schlaf vor Mitternacht.
Rhythmus
Mir geht es gut und ich fühle mich gesund, wenn die Tage einen wiederkehrenden Rhythmus haben. Ich versuchen jeden Tag um die gleiche Zeit aufzustehen und ins Bett zu gehen sowie regelmäßig zu essen. Wie mein Atemrhythmus ein Kommen und Gehen ist, ein Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, so haben auch mein Tag und meine Nacht einen Rhythmus, der sich wiederholt. Das klingt vielleicht langweilig, ist es für mich nicht. Im Gegenteil, es passieren jeden Tag spannende und unerwartete Ereignisse. Ein Rhythmus oder eine gewisse Struktur gibt mir Sicherheit, Ordnung und Vertrauen.
Und nun bist du dran. Was tust du täglich für deine Gesundheit?
Herzliche Grüße, Birgit
Imke Schultz
Posted at 14:45h, 12 NovemberLiebe Birgit,
vielen Dank für Deinen Blogartikel – ich konnte mir alles gut vorstellen und in Teilen bin ich selber schon dabei, entsprechende Rituale/Abläufe für mich zu etablieren. Gerade habe ich mit dem abendlichen Dankbarkeitstagebuch angefangen, um wieder mehr die positiven Gedanken in den Vordergrund zu holen.
Herzliche Grüße
Imke
P.S.: Den Aspekt mit den Terpenen beim Waldbaden kannte ich noch gar nicht!