08 Jun Momente der Achtsamkeit im Juni 2024 – Waldbaden
Der 8. Juni ist wieder mein persönlicher Achtsamkeitstag. Für die heutigen 8 Momente der Achtsamkeit habe ich mir eine Strecke durch den angrenzenden Wald ausgesucht. Die Natur bietet wieder einmal eine großartige Spielwiese der Wahrnehmung. Ich genieße meinen Weg mit allen Sinnen, bleibe immer wieder stehen und staune.
- Ich spüre den Waldboden unter meinen Füßen und nehme dabei wahr, wie meine Schritte ganz sanft abgefedert werden. Es fühlt sich an, als würde ich leicht schwingend vom Boden getragen.
- Der Weg wird steiler und enger. Ganz bewusst setze ich jeden Schritt. Schon im Voraus plane ich meine Bewegung.
- Im Wald ist viel gerodet worden. An den einst kahlen Stellen wachsen nun Unmengen von lila Fingerhüten. Mein Blick weitet sich und ich nehme diese Farbenpracht in voller Gänze auf. Ich bemerke, dass es gar nicht möglich ist, nur an einer einzelnen Pflanze zu verweilen.
- Verschiedene Vogelstimmen zu hören. Manche ganz nah und laut, andere weiter weg und leise. Interessant ist, dass mein Verstand sofort versucht, die Stimmen der Vögel zu bestimmen und einzuordnen.
- Meine Hände ertasten verschiedene Baumrinden. Dazu schließe ich die Augen und fühle die Oberflächen. Manche sind ganz glatt, andere rau und uneben, einige haben Vertiefungen im Stamm – so viele Unterschiede sind zu spüren.
- An einer anderen Stelle bleibe ich stehen und lausche dem Geräusch des kleinen Baches neben dem Weg. Mit meinem Handy nehme ich diese Geräusche auf und höre sie mir anschließend an. Welch ein Unterschied! Aus dem Handy ist fast nur ein einheitliches Rauschen zu hören. Mein Ohr hingegen nimmt viel feinere Nuancen wahr. So hört sich der Bach wie ein kleines Konzert an.
- Ich bemerke die unterschiedlichsten Grüntöne der Blätter und Baumkronen im Wald. Welch eine Vielfalt die Natur mir hier bietet: Fichtengrün, Birkengrün. Eichengrün. Farngrün, Buchengrün, Moosgrün und noch viel mehr Grün.
- Zuletzt steige ich auf einen Hochsitz. Ich setze mich auf die gepolsterte Bank, schließe die Augen und spüre meinen Atem. Ich versuche alles gleichzeitig zu spüren und wahrzunehmen: meine Sitzposition, den Atem, die Geräusche um mich herum, den Wind auf der Haut. Eine tiefe Ruhe kehrt ein und kann diese Augenblicke voll genießen.
Die Idee, acht achtsame Momente am 8. eines jeden Monats zu sammeln, stammt von Susanne Wagner. Es ist eine ganz wunderbare Gelegenheit, sich selbst zu spüren und wahrzunehmen, was in einem und um einen herum passiert, ohne gleich in eine Bewertung zu gehen. Es ist ganz leicht, du darfst einfach sein und alles andere sein lassen.
Habe ich dein Interesse geweckt? Dann mach mit und sammle deine achtsamen Momente.
Liebe Grüße, Birgit
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Posted at 04:35h, 10 Juni[…] Momente der Achtsamkeit im Juni 2024 – Waldbaden […]
Anke Stadelbauer
Posted at 22:47h, 08 JuniLiebe Birgit,
danke für dein Mitnehmen in den Wald und die wunderbaren Bilder! Ich bekomme sofort Sehnsucht! Lustig: auch ich habe heute von verschiedenen Grüntönen gesprochen – in einem Garten. Und in einem ganz anderen Zusammenhang wie du. Ist es nicht interessant, was wir wahrnehmen, wenn wir uns Zeit lassen?
liebe Grüße, Anke
Birgit Buchmayer
Posted at 08:30h, 09 JuniLiebe Anke,
deine achtsamen Momente sind so wunderbar beschrieben, da bin ich direkt mit dabei.
Die Rasenmähergeräusche empfinde ich auch immer stressig, besonders wenn der Nachbar zu gefühlt unmöglichen Zeiten den Benzinmäher rausholt.
Und auch ich liebe wilde Naturgärten.
Die Trauerkarte von der Nachbarin ist sehr schön. Ich sehe darin bei allem Schmerz auch einen Neubeginn.
Es ist einfach emotional und traurig, wenn ein geliebtes Wesen gehen muss. Es ist schon ewig her, dass mein Meerschweinchen gestorben ist und dennoch kann ich die Gefühle dazu immer noch spüren.
Ich danke dir fürs Mitnehmen und freue mich schon auf die nächsten Acht.
Herzlichen Gruß, Birgit
Esther
Posted at 19:46h, 08 JuniLiebe Birgit
Was für wundervolle Achtsamkeits-Momente. Danke fürs Teilen.
Das Feld mit den lila Fingerhüten hat es mir ganz besonders angetan. Es ist unglaublich schön. Wahrscheinlich ist es jedoch nicht in der Schweiz, oder?
Ich wünsche dir weitere achtsame Momente, egal ob es der 8. ist oder sonst ein Tag.
Liebe Grüsse
Esther
Birgit Buchmayer
Posted at 20:21h, 08 JuniLiebe Esther, es ist hier in Wuppertal aufgenommen, in meinem Heimatwald und richtig schön. LG Birgit
Susanne Wagner Atemtherapie
Posted at 18:29h, 08 JuniLiebe Birgit
Finde ich so schön, dass wir heute beide waldbadend Momente gesammelt haben in Achtsamkeit. In vielen deiner Punkte habe ich meine eigenen Erlebnisse wiedererkannt – und doch auch nicht, denn Zeit, Ort und unsere Wahrnehmung unterscheiden sich.
Universell erscheint mir, wie sich der Atem beruhigt, sobald die Sinne aktiv belebt werden in der Natur. Das habe ich auch schon in Büchern und Studien gelesen, es selbst zu erfahren ist dann nochmals eine andere Nummer. Es erfüllt mich jetzt im Nachhall noch mit Dankbarkeit, ein spürendes und wahrnehmendes Wesen zu sein (im Alltag ist das oft gerade nicht so).
Ich werde dann versuchen, den Wald wieder hervorzuholen – der Anker ist der Atem oder die Körperempfindung.
Vielen Dank für deinen Beitrag!
Grüne Grüsse von Susanne