Ich gestehe: Manchmal mache ich mir das Leben schwer

Ich gestehe: Manchmal mache ich mir das Leben schwer

„Niemand kriegt beim ersten Mal alles richtig hin. Was uns ausmacht, ist, wie wir aus unseren Fehlern lernen“.

Richard Branson

Heute schreibe ich über meine eigene Umständlichkeit und das ich manchmal echt chaotisch bin. So wird schonmal das Pferd von hinten aufgezäumt. Das Ergebnis ist dabei nicht immer zufriedenstellend, dann wird nachgebessert oder noch einmal von vorne angefangen. Vielleicht erkennst du dich in einigen Dingen wieder.

Meine kleine Geschichte

Seit ca. 5 Jahren besitze ich eine Homepage, wo ich meine Achtsamkeitskurse, Yogastunden und Coachingangebote bewerbe. Diese Homepage habe ich mir von einem Web-Designer gestalten lassen, er ändert oder ergänzt alles nach meinen Wünschen. Davor hatte ich mal versucht mir selber eine Homepage im Baukastensystem zu erstellen. Dabei bin ich kläglich gescheitert. Viele Stunden habe ich da vor dem PC gesessen, es wollte nicht so werden, wie ich mir das vorstellte. Den Entschluss mir die Homepage von einem Profi erstellen zu lassen habe ich nicht bereut. Allerdings habe ich dort keinen Blog.

Im Mai habe ich mich dann spontan bei  Judith`s Blogabenteuer „Blog your Purpose“ angemeldet und meinen ersten Blogartikel geschrieben. Dazu brauchte ich natürlich die dementsprechende Plattform. Also habe ich kurz entschlossen bei WordPress eine neue, eine zweite Homepage kreiert und dort veröffentlich. Wieder einmal viel Zeit und Energie und auch Geld verbraucht, bis diese Seite so in etwa meinen Vorstellungen entsprach. Mir war eigentlich von Anfang an bewusst, dass dies nur eine Zwischenlösung sein kann, ich wollte doch eigentlich alles unter einer Adresse, auf eine Seite haben. Vielleicht meine ich, ich muss es mir selber beweisen, dass ich auch das kann – Webseiten entwerfen. Das ist jedoch nicht meine Kernkompetenz.

Meinen Web-Designer habe ich dazu gar nicht gefragt, das habe ich mich getraut. Manchmal stehe ich mir dann eben selber im Weg. Ja, und dann war alles ganz einfach: ein Anruf, ein kurzes Gespräch, etwas Zeit und fertig ist der Blog.

So weit so gut. Jetzt nur noch mal eben die bereits geschrieben Blogartikel auf die meine Homepage übertragen! Kennst du das? Mal eben? Ich bin inzwischen überzeugt, dass es ein „mal eben“ gar nicht gibt. Zum wiederholten Mal mit viel Zeit und Energie zum Ergebnis.

Inzwischen schreibe ich auf meiner Seite und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das hätte ich einfacher haben können.

Warum

Es sind die hohen Erwartungen an mich selbst, die meinen, ich könnte mal eben, so aus dem Nichts, ohne Vorkenntnisse heraus etwas machen. So ein bisschen „try and error“. Die Chancen, dass so etwas erfüllend und zufriedenstellend ausgeht stehen fifty-fifty.

Es ist sicherlich eine Gewohnheit vieles alleine zu entscheiden und zu machen. Diese Gewohnheit hat sicherlich einmal Sinn gemacht und wird auch in anderen Situationen Sinn machen, gilt jedoch nicht uneingeschränkt.

Es ist diese große Drang nach Unabhängigkeit, nach vermeintlicher Freiheit.

Und natürlich möchte ich es anders machen als meine Eltern.

Mein Geständnis

Mir passieren immer wieder Situation, in denen Chaos produziere und in denen ich umständlich bin. Dann bin unachtsam und tappe in die gleichen oder ähnlichen Fallen. Ich habe nach wie vor Erwartungen an mich selbst und andere und werde enttäuscht. Obwohl ich niemals so werden wollte wie meine Mutter oder mein Vater, sehe ich inzwischen viele Parallelen, was mich zunehmend nachdenklich macht.

Man könnte meinen, dass mir als Achtsamkeitslehrerin und Meditierende solch ein selbstproduziertes Chaos nicht mehr passieren dürfte. Ich würde sagen, auch ich bin wie alle anderen „auf dem Weg“; es ist eben menschlich.

Was soll ich lernen

  • Ich lerne, auf mich selbst zu schauen und bei mir zu sein.
  • Ich lerne meine Gewohnheitsmuster kennen.
  • Ich lerne, andere rechtzeitig um Unterstützung zu bitten.
  • Ich lerne, dass andere mir helfen dürfen.
  • Ich lerne, dass ich mir die Erlaubnis geben darf, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
  • Ich lerne „Nein“ zu sagen zu mir selbst und Aufgaben zu übertragen.
  • Ich lerne, mich und mein Chaos zu mögen und anzuerkennen.
  • Ich nehme mir vor, beim nächsten Mal bin ich achtsamer und überlege vorher, was zu tun ist.

„Die Lösung ist immer einfach, man muss sie nur finden“.

Alexander Solschenizyn

2 Kommentare
  • Anett Enderlein
    Posted at 12:52h, 09 Oktober Antworten

    Liebe Birgit, was du hier beschreibst, kann ich auch sehr gut 😄. Egal, was wir alles schon gelernt haben (müssten), wir bleiben Menschen. Und da ist es doch am wichtigsten, freundlich und verständnisvoll mit sich selbst zu sein, oder? Und manchmal klappt auch das nicht auf Anhieb. Dann ist das eben so. Diese Haltung hat mir schon in vielen Lebenslagen mehr Gelassenheit gebracht – vor allem im Umgang mit mir selbst. Niemand ist „fertig“ oder hat jemals „ausgelernt“. Und das ist doch auch gut so, oder? Stell dir mal vor, es gäbe nichts mehr zu lernen, nichts Neues mehr (an einem selbst) zu entdecken… Ich glaube nicht, dass ich das wollen würde. Danke für den sympathischen Beitrag. 😊

    Alles Liebe
    Anett

    • Birgit Buchmayer
      Posted at 21:01h, 09 Oktober Antworten

      Vielen lieben Dank für deine Worte. Leben heißt sich ein Leben lang lernen.
      Herzliche Grüße,
      Birgit

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