8Sammeln

8Sammeln

Heute ist der 8.Oktober und ich sammle acht achtsame Momente nach einer Idee von Susanne Wagener.

Es ist Sonntag, es gibt keine Termine, es ist also nichts zu tun, der Tag darf kommen.

„Man Kann die Zeit nicht anhalten – man kann nur in der Zeit anhalten“. Johanna Katzera

  1. Frühstück: Ein Sonntagsfrühstüch ist für mich immer etwas besonderes. Es ist so viel mehr Zeit da als unter der Woche. Es gibt so viel mehr zu kosten, soviel mehr Vielfalt am Frühstückstisch als sonst. Heute schmecke ich die Unterschiede zwischen Gauda und Scharfer max, zwischen Apple Crumble Marmelade und Brombeermarmelade, zwischen Schinkenspeck und Seranaoschinken.

  1. Stille: Ich sitze draußen auf der Bank vom dem Haus und höre: Nichts. Da gibt es immer wieder diese Kurzen Momente wo Stille ist, kein Geräusch, kein Ton, einfach Nichts – bei die Stille dann wieder durchbrochen wird durch Geräusche – und dann wieder Stille. Ich versuche diese Stille mit einer Atempause nach der Ausatmung zu verbinden. Es ist wunderbar, diesen Moment wahrzunehmen und zu genießen, ganz still im Innen und im Außen.

  1. Vogelstimmen hören: Ich sitze immer noch draußen auf meiner Bank, diesmal konzentriere ich mich auf die Vogelstimmen zwischen der Stille. Und es gibt eine Menge zu hören und zu entdecken. Da zwitschert ein Vogel und ein Anderer antwortet, immer hin und her. Mal kommen die Vogelstimmen von rechts, mal von links, mal von hinten oder aus einer anderen Richtung.

  1. Im Wald: Ich mache einen Spaziergang durch den Wald, lenke bewußt meine Aufmerksamkeit in meine Füße und spüre und höre die verschiedenen Untergründe auf denen ich laufe. Mal ist da das knirschende Geräusch und die Unebenheit von Schotter, dann das leise, fast dumpfe Geräusch und die Weichheit des Waldbodens oder der harte Asphalt mit dem kurzen, abgehackten Wiederhall meiner Tritte. Am Wegesrand entdecke an einem Brombeerstrauch noch Blüten, jetzt im Oktober. Die Räder dieser zarten Blütenblätter sind schon ein wenig eingetrocknet, die Farbe ist hellviolett und fast durchscheinend, die Staubblätter recken sich nach oben und laden Insekten zum Herbstmahl ein.

  1. Beim Konditor: Ich öffne Die Türe zum Ladenlokal des Konditors und eine Welle von Stimmen schlägt mir entgegen. Heute ist es her besonders voll, viele Menschen treffen sich auf eine Tasse Kaffe und ein Stück Kuchen hier. Da ich etwas warten muss, schaue ich mich um. In einer Vitrine stehen Sammeltassen unterschiedlichster Art. Ich entdecke zwei Gedecke, wo in einer Tasse September und in einer anderen Tasse Oktober in die Glasur eingebrannt wurde. Fasziniert stehe ich davor und vergesse meine zwei Stückchen Kuchen zu bestellen. Ob es für die anderen Monate auch jeweils ein Deck gibt?

  1. Achtsames Gespräch: Fast jeden Sonntag Abend treffe ich mich per Zoom mit ein paar Kolleginnen zum Austausch und gemeinsamer Meditation. Im Zoomraum ist eine große Aufmerksamkeit dem Sprechenden gegenüber gefordert. Ein „ins Wort fallen“ ist so gut wie nicht möglich, also eine hervorragende Möglichkeit das achtsame Gespräch zu üben. Zuhören ohne zu unterbrechen und zuhören ohne die eigenen Gedanken, Muster oder Ideen auf das gesagte zu setzten.

  1. Meditation: Für 30 Minuten meditiere ich mit meinen Kolleginnen in Stille. Für mich bedeutet das, den eigenen Atem und die Atembewegung wahrnehmen. Meine Gedanke als Gedanken sein lassen und die Ablenkungen als Ablenkungen spüren. Und immer wieder da weiter zu machen wo ich gerade bin. Manchmal muss ich über mich selbst schmunzeln und lachen, was ich so alles in 30 Minuten denken kann…

  1. Fußmassage: Heute Abend gönne ich mir eine Fußmassage mit Sesamöl. Erst den linken, dann den rechten Fuß. Ich bin ganz bei meinen Füßen, spüre die Ferse, den Mittelfuß, die Unter- und die Oberseite und jeden einzelnen Zeh. Eine wohlige Wärme breitet sich in meinen Füßen nach der Massage aus. Ich bedanke mich bei meinen Füßen, die mich schon so lange durchs Leben tragen, schlüpfe in Paar dicke Socken und sage gute Nacht.
3 Kommentare
  • Silke Hüchel-Steinbach
    Posted at 19:40h, 11 Oktober Antworten

    Liebe Birgit, dein 8.Oktober hat so viel von dem herbstlich-sinnlichen Tag, den ich mir erhofft hatte, wie den Spaziergang, Kaffee und Kuchen und ruhige Momente. Was zeigt, dass wir es auch in der Hand haben. Ich hab´s gerne gelesen.
    Ganz herzliche Grüße Silke

  • Susanne Wagner Atemtherapie
    Posted at 22:22h, 09 Oktober Antworten

    Liebe Birgit, was für eine reiche Sammlung ist da zusammengekommen! Nr. 8 ist wunderbar.
    „Und immer wieder da weiter zu machen wo ich gerade bin.“ Das nehme ich mir mit in die neue Woche! Herzliche Grüsse von Susanne

    • Birgit Buchmayer
      Posted at 23:32h, 09 Oktober Antworten

      Danke dir und ganz liebe Grüße!

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