
10 Apr. Fotografie als Meditation
Wie jeden Monat nehme ich an der Blogparade von Susanne Wagener teil. Für mich jedes Mal eine gute Gelegenheit, meine Achtsamkeit in den alltäglichen Dingen zu schulen. Heute werde ich achtsam oder meditativ fotografieren gehen und mich selbst dabei beobachten. Dazu habe ich mir einen besonderen Fotospot in Wuppertal ausgesucht: die Kirschblüte an der Wupper. Ich schnappe mir also meinen Fotorucksack, mein Fahrrad und schon geht’s los.
- Ich hole meine Kamera aus dem Rucksack und bemerke, wie alle Anspannung von mir abfällt. Meine Schultern und mein Unterkiefer werden weich und locker, das tut mir gut.
- Die beiden Kirschbaumreihen stehen in voller Blüte. Über mir ist ein Dach aus hellrosa und zart violetten Blüten. Ich fühle mich geborgen und beschützt.

- Ich fotografiere fast ausschließlich durch den Sucher der Kamera. Dabei fokussiert sich mein Blick auf das Objekt. Alle Gedanken kann ich nun loslassen. Für den Moment der Aufnahme bin ich eins mit der Kamera und dem, was ich fotografiere.
- Ich habe schon ein Foto im Kopf: Kirschblüten und Schwebebahn sollen gemeinsam auf einem Bild. Achtsam schaue ich mir die verschiedenen Standorte an und entscheide mich. Eine solche Entscheidung treffe ich aus meiner Intuition und meinem Bauchgefühl heraus. Ich fühle Harmonie in mir.
- Warten. Atmen. Horchen. Immer wieder. Die Schwebebahn fährt alle paar Minuten an mir vorbei. Mal von rechts, mal von links. Obwohl Geduld sonst nicht so meine Stärke ist, kann ich beim fotografieren geduldig ausharren und auf den richtigen Moment warten. Alles ist mühelos.

- Dieser besondere Platz ist natürlich auch für andere Menschen interessant. Ich beobachte eine Mutter mit zwei Kindern, wie sie sich an den Kirschblüten erfreuen. Und ich freue mich mit ihnen und lächle.
- Ich mache noch ein paar Aufnahmen von den Blüten. Hier ist der Hintergrund wichtig. Ich bemerke, wie alles um mich herum unwichtig wird. Das Fotografieren folgt einem Rhythmus. Motiv auswählen, Kamera einstellen, einatmen und während der Ausatmung den Auslöser drücken, das typische Geräusch des Auslösers hören, fertig.

- Sorgsam packe ich meine Ausrüstung wieder in den Rucksack. Eigentlich etwas chaotisch veranlagt, habe ich hier eine strenge Ordnung. Alles hat seinen Platz und wird an die gleiche Stelle verräumt. Ich fühle Sicherheit.
Jetzt bist du dran. Was bedeutet Achtsamkeit für dich?
Liebe Grüße, Birgit
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Posted at 04:20h, 14 April[…] Fotografie als Meditation […]
Silke Hüchel-Steinbach
Posted at 14:51h, 13 AprilLiebe Birgit,
so schöne, rosa-blühende Fotos.
Das Schwebebahn-Bild ist ein echt interessanter Kontrast: Technik und Natur.
Dein achtsames Schreiben nimmt mich mit.
Herzliche Grüße
Silke
Mein Tag war eher gelb:
https://www.vielbegabt.de/2025/04/09/8sammeln-im-april-2025-fruehlings-gelb-und-verstopfte-nasen/
Daniela Streissnig
Posted at 10:33h, 13 AprilLiebe Birgit!
Welch wunderbare, achtsame Momente! Ich fühle richtig deine Fokussierung beim Fotografieren. Es fasziniert mich. Die Fotos sind sehr schön, richtig gelungen. Danke, dass du mich mit auf deine Fototour genommen hast.
Liebe Grüße
Dani