Dankbarkeit für sich selbst: 5 praktische Übungen für jeden Tag

Dankbarkeit für sich selbst: 5 praktische Übungen für jeden Tag

Wenn ich über Dankbarkeit nachdenke, dann bin ich meistens dankbar für Dinge, die im Außen passieren. Unterstützung von der Familie, materielle Absicherung oder die glücklichen Momente, die ich erlebe. Es fällt mir leicht, mich bei anderen dafür zu bedanken. Doch wie steht es um die Dankbarkeit mir selbst gegenüber? Darf ich mir selbst Anerkennung, Wertschätzung und Dankbarkeit entgegenbringen?

Warum ist Dankbarkeit an mich selbst gerichtet so wichtig?

Wir alle leben in einer leistungsbezogenen Gesellschaft, das lernen wir schon in der Schule. Wir sind selbst Meister der Selbstoptimierung, gerade in den sozialen Medien wird dieser Aspekt besonders betont. Können wir anderen auch mal einen Fehler durchgehen lassen, so sind wir uns selbst gegenüber die größten Kritiker. Und wenn uns mal etwas richtig gut gelingt, dann machen wir uns oft klein und tun so, als ob das Geleistete nichts wert sei. Kommt dir das alles bekannt vor? Mit Dankbarkeit zu sich selbst kannst du dein Selbstwertgefühl steigern und sorgst für deine innere Zufriedenheit.

Dankbar für sich selbst sein bedeutet:

  • Die eigenen Stärken zu entdecken, zu sehen und anzuerkennen.
  • Eigene Leistungen und gemeisterte Herausforderungen wertzuschätzen.
  • Sich selbst erlauben, stolz auf sich zu sein.
  • Die eigenen Grenzen respektieren.

Wie kannst du Dankbarkeit für dich selbst entwickeln?

  1. Ein Dankbarkeitstagebuch nur für dich selbst schreiben. Dazu gibt es bereits ganz viel im Buchhandel zu erwerben. Alternativ nimmst du dir ein leeres Blatt Papier oder beschenkst dich selbst mit einem schönen Notizbuch. Darin beantwortest du dir jeden Abend die gleichen Fragen: Wofür bin ich mir heute selbst dankbar? Was habe ich mir heute Gutes getan? Womit habe ich mich heute selbst beschenkt? Schreibe auf, was dir spontan einfällt. Das müssen keine großartigen Dinge sein, besonders die kleinen Momente sind es wert, mit Dankbarkeit und Wertschätzung betrachtet zu werden.
  2. Wie wäre es mit Komplimenten an dich selbst? Stell dir vor, du bist deine beste Freundin oder dein bester Freund und was würde der -oder diejenige jetzt zu dir Nettes sagen? Oder du stellst dich vor einen Spiegel und sagst etwas Freundliches zu dir selbst. Am Anfang ist das sicher noch ungewohnt, mit etwas Übung wird sich die Übung natürlicher anfühlen.
  3. Erkenne deinen eigenen Fortschritt an und lobe dich dafür, so kommst du aus dem Mangel in die Fülle. Was hast du bereits gemeistert? Welche Hindernisse hast du überwunden? Was waren die kleinen und die großen Erfolge in deinem Leben?
  4. Wertschätzung dem eigenen Körper entgegenbringen ist ebenfalls eine wundervolle Übung. Dankbarkeit für den eigenen Körper bedeutet nicht, ihn perfekt finden zu müssen, sondern ihn für das zu schätzen, was er dir alles ermöglicht: Bewegung, Sinneseindrücke oder Heilung.
  5. Für dich selbst zu sorgen ist ein Akt der Dankbarkeit und zeigt, dass du dich selbst wichtig nimmst, dass du wertvoll bist. Also nimm dir Zeit für dich selbst, indem du ausreichend schläfst, ausgewogen isst, dich bewegst und entspannst.

Dankbarkeit für sich selbst ist kein Egoismus, sondern ein Akt der Selbstliebe und inneren Wertschätzung. Sie hilft dir, eine gesunde Beziehung zu dir selbst aufzubauen, dich weniger unter Druck zu setzen und das Leben mit mehr Freude zu betrachten.

Wann hast du dir das letzte Mal bewusst für etwas gedankt? Vielleicht ist jetzt ein guter Moment, um dir eine Sache zu überlegen, für die du dir heute selbst Anerkennung schenken kannst.

In Dankbarkeit, Birgit

5 Kommentare
  • Pingback:Birgit Buchmayer | Tugenden – Quellen der Resilienz
    Posted at 22:44h, 20 Februar Antworten

    […] Dankbarkeit für sich selbst: Dankbarkeit fördert eine positive Lebenseinstellung, reduziert Stress und verbessert die mentale Gesundheit. Wer dankbar ist, erkennt den Wert kleiner Dinge im Leben und entwickelt eine tiefere Zufriedenheit. Dankbarkeit erkennt die eigenen Stärken und erlaubt gleichzeitig, die eigenen Grenzen zu respektieren. […]

  • Pingback:Birgit Buchmayer | Zufriedenheit – gelebtes Glück
    Posted at 13:16h, 18 Februar Antworten

    […] Dankbarkeit praktizierst: Schreibe dir täglich drei Dinge auf, wofür du dankbar bist. […]

  • Pingback:Birgit Buchmayer | Mitgefühl – für sich selbst und andere
    Posted at 21:41h, 16 Februar Antworten

    […] unser Mitgefühl nach außen gerichtet und wir vergessen, dass wir uns auch selbst Freundlichkeit, Dankbarkeit und Fürsorge geben und schenken dürfen. Selbstmitgefühl und Mitgefühl für andere gehen Hand in […]

  • Pia Hübinger - beziehungsweise
    Posted at 08:10h, 16 Februar Antworten

    Liebe Birgit,

    vielen Dank für diesen so wichtigen Artikel!

    In meinen Kursen und Coachings arbeite ich ebenfalls gerne mit diesen und ähnlichen Übungen – und wirklich jedes Mal erlebe ich dasselbe: Erstaunen.

    Kaum jemand kommt von selbst auf die Idee, sich für die eigenen Stärken oder Erfolge dankbar zu sein. Vieles, was wir leisten, nehmen wir als selbstverständlich hin. Wir danken anderen für ihre Unterstützung, für schöne Momente oder materielle Sicherheit – aber uns selbst? Für das, was wir jeden Tag meistern, für unsere Fähigkeiten, für unseren Körper, der uns so zuverlässig durchs Leben trägt? Selten halten wir inne, um diese Perspektive einzunehmen.

    Deshalb finde ich deinen Beitrag so wertvoll. Er macht bewusst, dass Dankbarkeit nicht nur nach außen gerichtet sein sollte, sondern auch ein liebevoller Blick auf uns selbst sein darf. Deine praktischen Übungen sind eine wunderbare Möglichkeit, genau das zu kultivieren – einfach, alltagstauglich und mit großer Wirkung. Besonders das Dankbarkeitstagebuch nur für sich selbst ist eine Idee, die ich sicher weiterempfehlen werde.

    Danke für diese wertvolle Erinnerung! 💛

    Von Herzen
    Pia

    • Birgit Buchmayer
      Posted at 08:34h, 16 Februar Antworten

      Liebe Pia,
      So empfinde ich das auch. Wenn wir sowieso schon dankbar für die Dinge im Außen sind, brauchen wir das nicht auch noch aufschreiben. Ein Dankbarkeitstagebuch für sich selbst und an sich selbst ist ein Geschenk an uns.
      Herzliche Grüße, Birgit

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