
13 Feb. Campertreffen und Wintercampen in den Dolomiten
Dieses Jahr sollte es mal wieder in den Schnee zum Skifahren gehen. Da wir begeisterte Wohnmobilfahrer sind und einen winterfesten Kastenwagen besitzen, packen wir unseren Camper mit allem, was für die Tour benötigen.
Tourne-Wintertreffen in Bad Gastein
Wir fahren einen Tourne Kastenwagen mit einer Länge von 6 m. Bei Facebook sind wir in einer Tournegruppe Mitglied, hier findet ein reger Austausch statt. Einer der Teilnehmer hatte im Sommer zu einem Wintertreffen in Bad Gastein eingeladen, dazu hatten wir uns angemeldet. Wir wollten auch andere Kastenwagenfahrer und Fahrerinnen kennenlernen, und Skifahren ist in Bad Gastein auch möglich. Für die Strecke dorthin planen wir zwei Tage ein, immerhin sind 845 km von Wuppertal aus zu fahren. Die erste Übernachtung ist auf einem kleinen Stellplatz in Thalmässing, circa 35 km südlich von Nürnberg, geplant.
Unsere Tour startete am Vormittag, der Verkehr war gering und wir kamen gut durch. Bei Aschaffenburg machten wir eine Mittagspause. Im Winter benötigen wir natürlich unsere Dieselheizung, damit der Wagen innen schön warm wird. Die Heizung wird angestellt und im Display erscheint sofort eine Fehlermeldung. Mehrmals aus, Reset und wieder an; immer wieder zeigt uns die Heizung den gleichen Fehler an. Zum Glück sind wir nicht weit von einem Tourne Händler entfernt. In Stockstadt bei Thomas Krellmann wird uns sofort geholfen. Der Propeller des Lüfters hat sich festgesetzt, wird gereinigt und alles läuft wieder einwandfrei. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für die schnelle Hilfe.

Weiter geht die Fahrt nach Thalmässing, ein kleines Dörfchen an der Grenze zwischen Franken und Bayern. Im Gasthof zur Krone essen wir fränkische Küche. Ingo bestellt sich Schäufele mit Kloß und Soße und ich entscheide mich für Lendchen mit Rösti – alles bestens. Zurück auf dem Stellplatz steht ein zweiter Tourne neben uns. Es ist Jutta aus Haan, sie bietet uns direkt ein Kaltgetränk an, da sagen wir nicht nein. Nach einem gemütlichen Plausch wird es Zeit fürs Schlafengehen. Und schon wieder zeigt unsere Heizung eine Fehlermeldung an. Die Sicherung wird überprüft, alles ok. Es wird eine kalte Nacht, zum Glück haben wir noch weitere Decken dabei und Wärmflaschen.
Am nächsten Tag fahren wir erst einmal zu einem Baumarkt, um einen kleinen Heizlüfter zu kaufen. So schnell geben wir nicht auf. Dann erwerben wir im Autozubehör noch einige Sicherungen. Wir tauschen zur Sicherheit die Sicherung aus, schalten die Heizung wieder ein und ….. sie läuft. Wahrscheinlich hat sich während der kurzen Fahrt zum Baumarkt der Propeller des Lüfterrads wieder frei geruckelt.

Am frühen Nachmittag erreichen wir dann den Camping Erdenrund in Bad Gastein. Nach und nach kommt ein Tourne nach dem anderen. Insgesamt stehen wir mit 38 Fahrzeugen auf dem Platz. Schnell kommen wir in Kontakt mit anderen, ein reger Austausch mit viel Fachsimpelei entsteht. Einige sind schon ein paar Tage vor Ort und erzählen vom Skifahren auf sehr vereisten Pisten.


Anstelle von Skifahren machen wir am Samstag eine wunderschöne Wanderung auf einem Höhenweg mit herrlicher Aussicht auf die Gasteiner Berge. Am Abend erzählt uns Jutta, die wir ja schon in Thalmässing getroffen hatten, von einem schönen Campingplatz im Fassatal in Südtirol. Der Blick in den Schneebericht zeigt uns ausreichend Schnee und gute Verhältnisse. Wir waren schon öfter in den Dolomiten zum Skilaufen und wissen aus Erfahrung, dass die Italiener hervorragend die Pisten präparieren können. Unsere Entscheidung ist schnell gefallen. Schon morgen, am Sonntag, werden wir uns ins Fassatal auf den Weg machen.


Superski Dolomiti
Da sind wir nun angekommen im UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten. Der Wetterbericht meldet für die nächsten 5 Tage bestes Wetter, allerdings sind die Temperaturen bei -5 bis -9 Grad, da müssen wir uns warm anziehen. Wir leihen uns noch Skier aus, kaufen den Skipass und schon steigen wir in die Gondel. Vom Fassatal aus müssen wir erst noch zwei Täler überwinden, bevor wir den Skizirkus an der Sella erreichen.
Tag 1
Heute lassen wir es gemütlich angehen und fahren bis Belvedere. Von hier aus genießen wir die Aussicht auf die Langkofelgruppe und die Sella.


Tag 2
Wir starten früher als gestern, fahren und liften Richtung Belvedere und weiter zum Langkofel bis zum Champinoi. An einer kleinen Hütte gönnen wir uns Kaiserschmarren mit Preiselbeeren und Apfelkompott, wie das lecker schmeckt. Die warme Hüttenwand im Rücken und die Sonne im Gesicht lassen unser Grinsen noch breiter werden.
Am Abend steht Jutta mit ihrem Camper neben unseren. Sie hatte keine Lust mehr auf die vereisten Pisten in Bad Gastein und hat sich kurz entschlossen in die Dolomiten auf den Weg gemacht.



Tag 3
Jeden Morgen erleben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang, die Sonne färbt die Berge des Rosengartens in die verschiedensten Orangetöne. Heute geht zu dritt Richtung Arabba. Die Pisten sind überaus steil und es macht riesigen Spaß, sie hinabzusausen.

Tag 4
Für den heutigen Tag haben wir uns die Sellarunde ausgesucht, deshalb stehen wir schon um 8.45h an der ersten Gondel. Wir fahren die Runde im Uhrzeigersinn, zwischen Langkofel und Sella hindurch vom Sellajoch hinunter nach Selva Wolkenstein. Dann hoch zum Grödnerjoch an den wir Spitzen vorbei und wieder hinunter nach Colvosco und Corvara. Weiter nach Arabba zum Passo Pordoi und über Belvedere wieder zurück ins Fassatal. Am Ende fahren wir 45 km und sind ziemlich müde.



Tag 5
Den letzten Skitag heute lassen wir gemütlich angehen. Erst gegen Mittag sind wir im Skigebiet. Wir fahren noch einmal zum Passo Pordoi und nehmen die Gondel hoch auf den Sass Pordoi, 2950 m hoch. Von hier haben wir eine fantastische Aussicht über weite Teile der Dolomiten. Sogar die Wildspitze in den Ötztaler Alpen ist von hier aus zu sehen, grandios.



Heimfahrt
Alle Sachen sind sicher verstaut, Grauwasser und Toilette sind ebenfalls sauber und schon starten wir in Richtung Heimat. Da auf der Brennerautobahn gerade eine Brücke saniert wird und wir schon auf der Hinreise im Stau standen, entscheiden wir uns für den Weg nach Meran und dann über den Reschenpass nach Österreich. Der Reschensee ist komplett zugefroren, die markante Kirchturmspitze schaut aus dem Eis heraus. Die Eisdecke ist so dick, dass wir unbedenklich darauf spazieren gehen können. Die Weiterfahrt geht über den Fernpass bis zu unseren Freunden, die in der Nähe von Heilbronn wohnen. Wie so oft planen wir hier noch einen Stopp ein und freuen uns jedes Mal, dass wir jederzeit und vor allem kurzfristig willkommen sind.

Fazit
Dank unseres winterfesten Kastenwagens und der inzwischen wieder voll funktionierenden Dieselheizung ist Wintercamping möglich. Autark können wir allerdings im Winter nur ein bis zwei Nächte stehen, dann geht uns der Strom aus. Deshalb waren wir bewusst auf Campingplätzen mit Stromanschluss untergebracht. Sowohl der Platz in Bad Gastein als auch der Campingplatz im Fassatal sind gut ausgestattet. Die Sanitäranlagen waren stets sauber, und beide Plätze verfügen über eine Saunalandschaft. So lässt es sich gut aushalten und macht Lust auf mehr.
Die Dolomiten sind und bleiben unser Lieblingsskigebiet. Von jeder Ecke biete sich eine neue, großartige Aussicht auf die Berge. Wir können uns kaum satt sehen. Bis auf wenige Knotenpunkte haben wir kaum an den Liften angestanden und auch auf den Hütten war reichlich Platz. Dennoch haben wir festgestellt, dass uns die gegenüberliegende Seite bei Corvara oder La Villa besser gefällt. Von hier aus ist das Skigebiet bei St. Christina, die Cinque Torri und sogar Cortina d ´Ampezzo oder der Kronplatz erreichbar. Dadurch ist es möglich, dem Rummel auf der Sellaumrundung zu entgehen. Zudem sind die Pisten auf dieser Seite etwas leichter.
Lieben Gruß, Birgit
Antje Hachenberg
Posted at 09:37h, 16 FebruarWas für herrliche Fotos und Schilderungen – da möchte ich doch glatt hin und genießen… Begeisterte Grüße, Antje
Birgit Buchmayer
Posted at 13:14h, 16 FebruarUnbedingt liebe Antje, die Dolomiten sind zur jeder Jahreszeit ein lohnenswertes Reiseziel. Liebe Grüße, Birgit
Anita Griebl
Posted at 22:00h, 15 FebruarLiebe Birgit, wow welch wundervoller Reisebericht. Ich war gefühlsmäßig mit dabei und die Bilder, traumhaft, wie aus dem Reisekatalog.
Es wurden bei mir Erinnerungen wach vom Rosengarten und früheren Skitouren.
Danke für die Einblicke in deine Reise.
Herzliche Grüße von Anita ❤️🙋🏼♀️
Birgit Buchmayer
Posted at 22:18h, 15 FebruarLiebe Anita,
ich freue mich sehr, dass dir mein Reisebericht gefällt und deine Erinnerungen geweckt wurden. Das Licht des Rosengartens ist immer wieder einzigartig.
Herzliche Grüße, Birgit
Susanne Wagner Atemsinn
Posted at 12:11h, 15 FebruarLiebe Birgit
So schön, bei dir ein bisschen eiskalte Abenteuerluft zu schnuppern! Dein Beitragsbild hat mich direkt in den Artikel hineingezogen – faszinierend, wie der Horizont aus dieser Perspektive die Form der Weltkugel spiegelt. Ist das eine spezielle Kameraeinstellung, eine optische Täuschung oder einfach die optische «Wahrheit»?
Herzlich
Susanne
Birgit Buchmayer
Posted at 13:55h, 15 FebruarLiebe Susanne,
die Aufnahme wurde mit einer Insta 360 aufgenommen, so ein Spielzeug halt. Ich bin allerdings noch in der Übungsphase. Bei Kameraequipment kann ich kaum „nein“ sagen. Sie ist klein und handlich, passt in jede Hosentasche und macht sich ganz gut.
Lieben Gruß, Birgit