
13 Juni Die Bedeutung der Natur in meinem Alltag
Alle,die mich kennen, wissen, ich bin am liebsten draußen in der Natur. Sie ist für mich ein Rückzugsort, eine Kraftquelle, Inspiration und ein Ort der Heilung. Das war nicht immer so. Aufgewachsen bin ich in einer Stadtwohnung, immerhin hatten wir hinter dem Haus einen Garten zum Spielen. Eine Freundin nahm mich damals regelmäßig mit in den Reitstall. Hier durfte ich bei den Pferden sein, sie riechen und fühlen oder einfach nur in die Weite der Felder schauen. Als junge Erwachsene hat mich dann jemand zum Klettern mitgenommen und ich habe mich sofort mit dem Klettervirus infizieren lassen. Jedes Wochenende ging es also zum Klettern in der Natur, eine herrliche Zeit.
Auch heute prägt die Natur meinen Alltag, meine freie Zeit und meine Reisen. Deshalb komme ich gerne der Einladung von Marianne Kewitsch nach und nehme an ihrer Blogparade „Welche Bedeutung hat die Natur in deinem Alltag?“
Leben im Rhythmus der Natur

Schon lange versuche ich, mich an den natürlichen Kreisläufen und Zyklen der Natur zu orientieren. Der Wechsel der vier Jahreszeiten, Sonnenaufgang und Untergang, dieses permanente Kommen und Gehen, Werden und Vergehen bringen mich mehr und mehr in Verbindung mit dem Leben. Auch ich folge diesem Rhythmus. Ich bin geboren, wachse auf, reife heran, werde älter und muss irgendwann gehen. Daran kann ich nichts ändern. Allerdings kann ich jeden Tag achtsam gestalten und mich öffnen für all die kleinen Wunder um mich herum.
Wie wäre das Leben ohne Veränderungen und Vergänglichkeit. Stell dir vor, alles ist immer gleich.
Leben in der Natur
Ich habe das besondere Privileg, in einem Haus am Waldrand zu leben und für mich gibt es nicht Schöneres. Ich brauche nur die Türen und die Fenster zu öffnen und ich darf die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen und genießen:
- Mit nackten Füßen die feuchte Wiese spüren,
- dem Vogelkonzert morgens und abends lauschen,
- unter dem Vordach sitzen und dem regen zusehen,
- den Duft meiner Rosen riechen,
- die unterschiedlichen Grüntöne der Blätter sehen,
- die Stille des Schnees wahrnehmen.
Jeder Tag ist anders, jeder Tag ist besonders und dafür bin ich sehr dankbar.
Nährende Nahrung

Jeden Dienstag bekomme ich meine Biokiste mit frischem Obst und Gemüse geliefert. Ich freue mich wie ein Kind auf diese Box und auf das Auspacken. Unser Brot wird von meinem Mann gebacken. Dazu wird ein selbstgezüchteter Dinkel- und Roggensauerteig verwendet und selbstgemahlenes Vollkornmehl verwendet. Gerne verbacken wir auch alte Getreidesorten, wie Schwarzer Emmer, Rotkornweizen, Einkorn und Urdinkel, diese beziehen wir entweder von den regionalen Biohöfen oder von den Urkornpuristen.
Am liebsten esse ich selbstgemachte Brombeermarmelade. Dazu sammle ich die Brombeeren selbst, dann werden sie durch einen Entsafter gedreht. Übrig bleibt ein dunkelrotes Brombeermus ohne Kerne, welches ich dann zu Marmelade verarbeite. Manchmal sammle ich auch Wildkräuter wie Brennnessel, Löwenzahn, Gänseblümchen, um meinen Salat zu verfeinern.
Das Essen wird in der Regel selbst gekocht und den Jahreszeiten, bzw. den äußeren Temperaturen angepasst. Nahrung ist für mich mehr als reine Kalorienaufnahme. Sie soll mich nähren und schmecken. Fleisch und Fisch kommen sehr selten auf den Tisch, das ist dann schon etwas Besonderes. Milch mag ich persönlich nicht, dafür liebe ich umso mehr alle Variationen an Käse.
Draußen sein
Ich nutze jede Gelegenheit, um herauszugehen. Bewegung in der Natur entspannt mich, meine Gedanken zur Ruhe kommen und oft lösen sich Probleme einfach auf. Da ich den Wald vor der Haustüre habe, muss ich im Alltag nirgends hinfahren. Meist nehme ich meinen Fotoapparat mit, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Neben dem Gehen oder Wandern liebe ich auch das Radfahren. Mit meinem E-Bike habe ich meinen Radius sehr erweitern können, da kommen schon mal 50-60 km zusammen sowie reichlich Höhenmeter. Geklettert wird nun nur noch in den Alpen an Klettersteigen und leider viel zu selten.
Alle Bewegungsarten in der Natur entspannen mich und füllen mich mit frischer Energie auf. Ich muss mich konzentrieren und der Kopf wird frei von all den wirren Gedanken, die sich da manchmal tummeln. Auch wenn ich nach einer Anstrengung müde bin, spüre ich eine angenehme Erschöpfung.
Reisen
Schon immer finden meine Reisen mit und in der Natur statt. Mit unserem Camper stehen wir oft auf Bauernhöfen, kaufen regionale Produkte ein, lassen uns von den Landwirten den Betrieb zeigen und genießen das einfache Leben im Wohnmobil. Besonders wichtig sind dabei Orte ohne Lärm, sodass ich mich in den Naturgeräuschen verlieren kann:
- Das Zirpen der Grillen,
- das Läuten der Kuhglocken,
- der Wind in den Blättern der Bäume,
- das Rauschen der Wellen am Meer,
- dem Plätschern eines Baches
Eine ganze Weile waren wir mit unserem Camper viel zu schnell unterwegs. Inzwischen ist bei uns Slow Travel angesagt. Gerne bleiben wir mehrere Tage an einem Ort, bevor wir weiterziehen. Qualität steht dabei vor Quantität im Vordergrund. Städte werden. Nur noch gezielt angefahren und auch hier besuchen wir Parks und Grünanlagen, um aufzutanken.
Die Natur achten

Ganz egal, wann und wo ich mich in der Natur aufhalte, ob bei mir zu Hause in „meinem Wald“, auf Radtouren oder auf Reisen, ich achte die Natur. Da ich ja selbst auch ein Teil dieser Natur bin, schenke ich mir gleichzeitig dieselbe Achtsamkeit. Und gleichzeitig ist mir bewusst, dass meine Lebenszeit begrenzt ist und ich als Gast hier bin. Auch wenn nicht immer möglich, versuche ich lediglich einen schwachen Fußabdruck in der Natur zu hinterlassen. Die Natur, das Leben darin, alles ist schützenswert und jedes lebende Wesen hat seinen Sinn und seine Aufgabe in dieser Welt, auch du und ich.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, nicht im Einklang der Natur zu leben. Ich suche die Natur, fühle mich wohl und spüre die Kraft, die von ihr ausgeht und mich erfüllt. Manchmal ist das Erleben der Natur so intensiv, dass ich Tränen vor Glück in den Augen habe und ganz selten erlebe ich eine Art Ungetrennheit.
Herzliche Grüße, Birgit
Gabi Kremeskötter
Posted at 16:16h, 17 JuniLiebe Birgit,
was für ein Glück, dass wir die Natur so schätzen! Sie ist Quelle von Kraft, Rückzug, Luft und Freiheit. Dazu zeigt sie uns unerschütterlich, dass sie, die vor uns da war, auch nach uns bleibt.
Der bewusste Umgang mit ihr macht uns reich, schenkt Farbe, Inspiration und Energie – als auch einen Ort, der mich demütig macht angesichts der vielen Wunder.
Danke für dein Mich-Mitnehmen durch deine Naturwelt!
Herzliche Grüße Gabi
Marianne Kewitsch
Posted at 09:38h, 14 JuniLiebe Birgit, ich bekomme Gänsehaut beim Lesen deines Artikels, weil ich spüre, du lebst mit, in und durch die Natur. Ein Haus am Wald ist ein riesiges Geschenk und ein Segen. Wie schön, wenn man nur vor die Tür treten muss und bereits mitten im Sein ist. Danke für den Link deines Urkornlieferanten, ich liebe auch diese besonderen, alten Getreidesorten. Schön, dass ihr für euch auch die Wichtigkeit einer natürlichen Ernährung erkannt habt. Du schreibst über das Kommen, Wachsen, Reifen, älter werden und wieder gehen. Das bewegt mich auch des Öfteren. Wenn man sich bewusst macht, wie viel die Natur in unserem Alltag fühlbar ist und uns trägt, dann spüren wir die Dankbarkeit dafür. Dieser Satz gefällt mir besonders: „Jedes lebende Wesen hat seinen Sinn und seine Aufgabe in dieser Welt, auch du und ich.“
Liebe Grüße Marianne