Achtsame Momente: Winterschön

Achtsame Momente: Winterschön

Auch in diesem Jahr werde ich an jedem achten eines Monats meine achtsamen Momente sammeln. Die ist also meine ganz persönliche Achtsamkeitsübung, mit der ich dich inspirieren möchte.

Über Nacht hat es hier geschneit, es sind bestimmt 15 cm zusammengekommen. Am Nachmittag drehe ich eine kleine Runde durch den angrenzenden Wald und erzähle dir nun von meinen achtsamen Momenten.

  1. Die Landschaft ist voller Schnee, alles erscheint in nur drei Farben: Schwarz, Weiß und Braun. Es sieht fast aus, wie auf einem schwarz-weißen Foto. Meine Augen suchen nach Farbe und dennoch genieße ich gerade Monochrom. Ich erkenne: Alles darf sein.

  1. An einer Weggabelung sind einige Leute mit Hunden unterwegs. Die Hunde sind nicht angeleint und toben durch den Schnee. Leider gehorchen sie auch dem Hundebesitzer nicht. Sie rennen auf mich zu und um mich herum. Mir ist das heute unangenehm und ich möchte das nicht. Es entsteht eine klitzekleine Diskussion mit den Hundebesitzern. Mir wird unterstellt, dass ich wohl keine Hunde mag. Stimmt nicht! Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein großer Hundefreund bin. Heute ärgere ich mich allerdings über die nicht angeleinten und nicht gehorchenden Hunde. Ich bin dann froh, dass alle getrennte Wege gehen. Wieder einmal dürfte ich erleben, wie Ärger kommt und sich auch wieder auflöst, wenn ich bei mir bleibe und meinen Fokus auf angenehme Dinge lenke.

  1. Ich gehe weiter. Nur das knirschende Geräusch meiner Schritte auf dem Schnee ist zu hören. Jeder Schritt klingt gleich. Ich versuche zu hören, ob sich mein rechter Schritt anders anhört als mein linker, einen Unterschied höre ich nicht.

Ich bleibe stehen und höre nichts. Absolut nichts, es ist ein wenig, wie in einem schallgeschützten Raum. Interessant, denke ich mir, da sind also nur die Geräusche meiner Schritte oder nichts. Es fühlt sich so an, als ob meine Ohren süchtig wären nach Tönen. 

  1. Ich bleibe stehen und atme ein und aus, dabei versuche ich die Luft zu riechen. Hat Schnee einen besonderen Duft, frage ich mich, denn ich rieche nichts. Mein Verstand schaltet sich ein und behauptet, dass Wasser ja auch nach nichts riechen würde. Vielleicht ist das so, vielleicht auch nicht. Es ist spannend, was einem so alles für Gedanken plötzlich in den Sinn kommen.

  1. Der Schnee ist ziemlich nass, die Äste der Bäume biegen sich unter der Last nach unten. Immer wieder bleibe ich stehen und beobachte die verschiedenen Verästelungen der Zweige. Tief im Herzen bei mir entstehen Gefühle wie Dankbarkeit und Demut vor den kleinen Wundern der Natur.

  1. Ein Windstoß treibt den Schnee von den Bäumen und Schnee fällt auf mich herab. Und natürlich landet auch etwas Schnee in meinem Nacken, wo er sich sofort auflöst und als kaltes Wasser den Rücken herunterläuft. Ich muss lachen, wie oft haben wir als Kinder im Schnee herumgetollt und anderen ein bisschen Schnee in den Nacken getan haben. Freude pur!

  1. Auf dem Weg nach Hause lasse ich mich einlullen von dieser Winterlandschaft und gebe mich einem Tagtraum hin. Ich wünsche mir, dass es in den nächsten Tagen noch kalt bleibt, dass ich abermals durch eine verschneite Winterlandschaft gehen kann, mit Sonne, einem blauen Himmel und glitzerndem Schnee. Mit einem Lächeln im Gesicht gehe ich heim.

Die Idee der achtsamen Momente stammt von Susanne Wagener: 8sammeln am 8. eines jeden Monats. Mach mit, es ist eine wundervolle Übung. Einige Inspirationen kannst du hier nachlesen.

Achtsame Grüße, Birgit

3 Kommentare
  • Pingback:KW02/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
    Posted at 03:23h, 13 Januar Antworten

    […] Achtsame Momente: Winterschön […]

  • Anke Stadelbauer
    Posted at 09:41h, 10 Januar Antworten

    Liebe Birgit, gern hab ich dich auf deinem Winterspaziergang begleitet! Hier taut es bisher immer sofort. Schade.

    Und gut, dass du die Hundebesitzer angesprochen hast. Schade, dass sie dich missverstehen. Mir geht es auch oft so.

    Ich mag aber auch nicht von Hunden angesprungen werden und ich finde es auch nicht richtig, wenn Hunde durch die Natur rennen. Insbesondere im Winter schrecken sie Tiere auf, die dann möglicherweise durch Schwäche verenden. Oder Igel, die dann verhungern.
    Ich freue mich, wenn es mehr Menschen gibt, die dafür sensibilisieren. Danke dir dafür!

    Liebe Grüße, Anke

  • Silke Hüchel-Steinbach
    Posted at 22:11h, 09 Januar Antworten

    Hallo Birgit,
    ich war ganz bei dir im Schnee. Noch hat es hier, zu wenig Schnee, nicht dafür gereicht.

    Herzliche Grüsse
    Silke

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