Achtsame Momente beim Spazierengehen

Achtsame Momente beim Spazierengehen

Heute, am 8 Oktober ist wieder einmal Zeit für acht achtsame Momente. Die Mittwoche sind meine Arbeitstage in der Apotheke, zudem quält mich seit Wochen ein unangenehmer trockener Husten. Ich bin einfach froh, als ich wieder zu Hause bin und mich ausruhen kann. Ich verschiebe meinen persönlichen Achtsamkeitstag auf Freitag, möchte ich doch weiterhin an der monatlichen Blogparade von Susanne Wagner teilnehmen. Hier also meine acht achtsamen Momente im Oktober.

  1. Die Entscheidung meinen Sammeltag um zwei Tage zu verschieben fällt mir nicht leicht. Meine eigene Zuverlässigkeit steht mir gerade im Weg und ein schlechtes Gewissen meldet sich. Gleichzeitig bedeutet das für mich eine große Achtsamkeitsübung, meinen angeschlagenen Körper in den Fokus zu stellen und ihm Ruhe zu gönnen.

  1. Der Tag beginnt genauso trüb wie die letzten Tage hier in Wuppertal. Und trüb ist auch meine Stimmung. Ich sehne ich nach wenigstens ein bisschen Sonnenschein.

  1. Am Vormittag gehe ich dann doch mal raus an die frische Luft. Ich merke sofort, wie mir Bewegung gut tut. Alls Sinne scheinen sich auf einmal zu entfalten. Da höre ich eine unbekannte Vogelstimme, hier rieche den leicht modrigen Geruch des feuchten Waldes.

  1. In einem guten am Wegesrand entdecke ich blühende Herbstastern. Sie erscheinen wie ein leuchtender Farbklecks in der schon herbstlichen Natur. Ganz viele kleine Tautropfen hängen noch an den Blütenblättern. Eins davon hat sich vorwitzig über die Staubblätter gebeugt. Diese Blüte zaubert ein Lächeln in mein Gesicht.

  1. Und dann ist sie auf einmal da, die Sonne.Für einem Moment reißt die Wolkendecke etwas auf und lässt die Sonne durch. Sofort bessert sich meine Stimmung. Wie abhängig ich mich von Wetter mache, ist schon erstaunlich. Ich bleibe stehen, strecke mein Gesicht der Sonne entgegen und genieße einfach diesen Moment.

  1. Zurück im Wald sehe ich jede Menge Pilze, alle unterschiedlich in ihrer Farbe und Form. Ich freue mich, dass diese Pilze noch unbeschädigt sind, werden sie doch oft zerstört und frage mich, was das wohl für ein Pilz ist. Meine Erkenntnis ist gerade, dass die Natur eine unendliche Vielfalt hervorbringt und ich ein Teil davon bin.

  1. Auf dem Rückweg entdecke ich noch ein paar Spinnennetze. Die Spinne hängt kopfüber mitten in ihren Netzt und wartet wohl auf Beute. Aber warum hängt sie mit dem Kopf nach unten? Da muss ich mal googeln. Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach und Plausibel: damit sie sich bei Gefahr schneller abseilen kann. Wieder einmal etwas dazugelernt.

  1. Und dann ist da noch der Schmetterling am Baum, den irgendwer, irgendwann einmal dort eingeritzt hat. Wenn ich ehrlich, mag ich das gar nicht, wenn Leute ihre Initialen in Bäume oder Parkbänken hinterlassen. In diesem Fall erfreut der Schmetterling allerdings mein Herz.

Ganz beschwingt und beseelt spaziere ich nach Hause. Bei einer Tasse Tee stelle ich fest: Mir geht es gut.

Liebe Grüße, Birgit

4 Kommentare
  • Susanne Wagner Atemsinn
    Posted at 11:23h, 02 November Antworten

    Liebe Birgit
    Ich schreibe jetzt doch noch einen Kommentar, obwohl ich Wochen «zu spät» bin. 😉
    In der Zwischenzeit ist dein Husten hoffentlich besser geworden oder hat dir mindestens etwas Wichtiges erzählt …
    Wie schön, einfach zwischendrin festzustellen «Mir geht es gut!». Einfach in dieser Sekunde, in der ich einen feinen, erdigen Duft rieche, ein farbenfrohes Blatt vom Baum schweben sehe oder wie du nach deinem achtsamen Spaziergang.
    Spannend, warum die Spinne kopfüber hängt, mir wären dazu nur die Fledermäuse in den Sinn gekommen.
    Herzlich
    Susanne

  • Pingback:KW41/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
    Posted at 05:06h, 13 Oktober Antworten

    […] Achtsame Momente beim Spazierengehen […]

  • Silke Hüchel-Steinbach
    Posted at 16:54h, 11 Oktober Antworten

    Liebe Birgit,
    wie gut, dass du den Tag verschoben hast! Das ist echte gelebte Achtsamkeit – den eigenen Körper wahrzunehmen und ihm Vorrang zu geben, statt stur am Plan festzuhalten. Ich finde, darin liegt eine große Stärke.
    Deine Beobachtungen zeigen, wie viel sich öffnet, wenn man sich diesen Raum erlaubt: die Sonne, die Farben, der kleine Schmetterling am Baum.
    Ich wünsche dir, dass du dir solche selbstfürsorglichen Pausen weiter erlaubst – sie tragen spürbar.

    Herzliche Grüße
    Silke

  • Jennifer Dillmann
    Posted at 21:00h, 10 Oktober Antworten

    Liebe Birgit,
    Immer wieder bemerkenswert wie schwer es doch ist Selbstfürsorge wertschätzend und wohlwollend zu akzeptieren. Wie schön wieviel Energie dann auf dem Spaziergang entstand. Ich mag den Herbst.
    Herzlichst Jennifer

Sende ein Kommentar

Felder mit * sind Pflichtfelder. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.